Zahlreiche Manager der Pleiteairline Air Berlin stehen unter Verdacht, mehr als 400.000 Euro veruntreut zu haben. Dabei geht es um Freiflüge des Party-Veranstalters Manfred Schmidt. Dieser habe seinerzeit eine Premiumkarte bekommen, mit der er jahrelang offenbar unbegrenzt und kostenlos Flüge für sich und andere besorgen konnte, so die Bild am Sonntag. Von 2005 bis 2011 soll er so 267 Flüge für sich selbst und 2267 Flüge für andere gebucht haben. Air Berlin seien dadurch große Einnahmen entgangen.
Der Insolvenzverwalter Lucas Flöther lässt die Vorgänge jetzt von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers untersuchen. Dabei richten sich die Nachforschungen auch gegen den ehemaligen Chef Joachim Hunold. Er hatte die die Bonuskarte dem Partymanager persönlich übergeben. Sollte sich der Untreueverdacht bestätigen, wird der Insolvenzverwalter das Geld von Joachim Hunold zurückfordern. Das Geld würde dann in die Insolvenzmasse mit einfließen.
Schmidt hatte die Karte erhalten, weil er die so genannten Nord-Süd-Dialoge ausrichtete. Dahinter steckten Lobby-Veranstaltungen bei denen Schmidt auch hochrangige Politiker für Air Berlin einfliegen ließ. Allerdings nutzte er die Karte offenbar auch für seine eigenen Veranstaltungen, so das Blatt.
Bilder: Andreas Wiese/airberlin