Die Finanzaufsicht Bafin macht sich Sorgen um die Stabilität der deutschen Banken. Grund sind hohe Steuerrückzahlungen, die zahlreiche Finanzinstitute nicht stemmen können. Ihnen droht das Aus. Das meldet die Süddeutsche Zeitung. Dabei geht es um so genannte „Cum-Cum-Geschäfte“, bei denen der Staat um mehrere Milliarden Euro betrogen wurde. Investoren und Banken haben dabei Kapitalertragssteuern kassiert, die sie jetzt zurückzahlen müssen. Die Bafin hat nun an alle 1.800 deutsche Banken und Sparkassen Fragebögen verschickt, um herauszufinden mit welchen Rückzahlungen die Institute rechnen und wie sie darauf vorbereitet sind. Die Fragen müssen bis Ende Oktober beantwortet werden. Die Aufseher fürchten, dass einige Banken in Schwierigkeiten geraten und dann frisches Kapital benötigen. Größere Pleiten könnten sogar die gesamte Finanzstabilität gefährden.
Bei den so genannten „Cum-Cum-Geschäften“ haben ausländische Anleger ihre Aktien rund um den Dividendenstichtag an deutsche Banken verliehen. Deutsche Institute müssen auf Dividenden Steuern zahlen, die sie sich aber sofort wieder erstatten bzw. zurückholen können. Danach wurden die Aktien wieder zurückgegeben. Beteiligt an den Geschäften waren auch Sparkassen, Volksbanken und öffentlich-rechtliche Landesbanken. Selbst die Commerzbank, an der der Bund beteiligt ist, hat mitgemischt.
Bilder: Kai Hartmann Photography / BaFin, geralt/pixabay