Was war vorgefallen? Der Flug United Airlines Flug 3411 von Chicago nach Louisville war am Montag überbucht und die Airline bat darum, vier Plätze zu räumen, damit Crewmitglieder, die am nächsten Morgen von Louisville aus ihren Dienst antreten sollten, diese einnehmen könnten. Die Passagiere wurden mit einer Hotelübernachtung, versüßt mit einem 400 US-Dollar Entschädigungsgutschein gelockt, auf ihren Flug zu verzichten. Als kein Fluggast darauf einging, kam ein United Airlines-Manager an Bord und kündigte an, per Zufall auszuwählen, wer das Flugzeug zu räumen hätte. Es traf einen älteren Herrn, der sich weigerte die Kabine zu verlassen, da er als praktizierender Arzt seinen Patienten verpflichtet sei, die auf seine pünktliche Behandlung warteten. Die daraufhin eingeschalteten Polizisten rissen den Asiaten brutal aus seinem Sitz und schleiften ihn blutend aus dem Flieger, dokumentiert von etlichen Handy-Videos entsetzter Passagiere.
Vor diesem Hintergrund war die Aktie der Airline, die Freitag noch bei 70,88 Dollar gestanden hatte am Montag auf fast 72 Dollar gestiegen. Von der Financial Times ätzend kommentiert: „Investoren scheinen von dem sadistischen Bekenntnis zur Kostenkontrolle beeindruckt zu sein.“ Der Spieß drehte sich jedoch am Dienstag um. Schon zur Eröffnung der New Yorker Börse startete das Papier mit einem Minus von 2,4 Prozent und sank im Verlauf des Tages weiter. Am Ende des Börsentages stand der Kurs an der Frankfurter Börse bei 4 Prozent weniger als am Vortag.
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