Hamburgs Datenschutzbeauftragter Johannes Caspar will die Weitergabe von WhatsApp-Daten an Facebook-Nutzer nicht hinnehmen. Per Verwaltungsanordnung verbot er dem sozialen Netzwerk, Daten deutscher WhatsApp-Nutzer zu erheben und zu speichern.
WhatsApp gehört seit rund zwei Jahren zu Facebook. Ende August hatte der Messengerdienst neue Regeln für Nutzer bekanntgegeben: Demnach wird unter anderem die Handynummer an Facebook weitergegeben – unabhängig davon, ob der jeweilige Nutzer auch in dem sozialen Netzwerk aktiv ist. Außerdem werden alle im Telefonbuch des WhatsApp-Nutzers gespeicherten Nummern an den US-Internetkonzern weitergereicht.
Bei der Übernahme hatten beide Firmen noch versichert, keine Nutzerdaten miteinander zu teilen, wie Caspar erklärte. Dass dies nun doch geschehe, sei „nicht nur eine Irreführung der Nutzer und der Öffentlichkeit, sondern stellt auch einen Vorstoß gegen das nationale Datenschutzrecht dar“. Eventuell bereits übermittelte Nutzerdaten müsse Facebook umgehend wieder löschen.