Die US-Notenbank lässt den Leitzins unverändert. Bis 2019 soll der Leitzins – eine normale Wirtschaftsentwicklung vorausgesetzt – auf 2,5 bis drei Prozent steigen, prognostizierten die Mitglieder des Offenmarkt-Ausschusses am Mittwochabend. Dies sind 0,5 Punkte weniger, als die Fed selbst noch im Juni prognostiziert hatte.
Die Notenbank hatte den Leitzins am Mittwoch erneut auf seinem bisherigen Niveau von 0,25 bis 0,5 Prozent belassen. Es war die sechste Sitzung des Offenmarkt-Ausschusses, in der nicht an der Zinsschraube gedreht wurde. Die Fed hatte den Zins zuletzt im Dezember 2015 leicht erhöht. Vorausgegangen waren fast sieben Jahre eines Zinses nahe der Nulllinie. Eine weitere Erhöhung könnte es nun nach Prognosen der Märkte im Dezember geben. Die Mitglieder des Offenmarkt-Ausschusses waren sich nicht einig.
Fünf Teilnehmer stimmten mit Fed-Chefin Janet Yellen und ihrem Stellvertreter William Dudley gegen eine sofortige Zinserhöhung und drei dafür. Die Fed hatte Ende 2015 signalisiert, sie könnte 2016 bis zu vier Mal an der Zinsschraube drehen. Stattdessen wird es höchstens einen Zinsschritt in diesem Jahr geben.
Die Bank of Japan (BoJ) hatte zuvor die Börsen mit einem neuen Rahmenwerk überrascht: Statt ihre massiven Staatsanleihekäufe auszuweiten, setzte sich die Notenbank ein neues langfristiges Zinsziel. So soll der Zins zehnjähriger japanischer Staatsanleihen bei etwa null Prozent gehalten werden – die Politik des billigen Geldes hält in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt also noch lange an. Ihren Strafzins von minus 0,1 Prozent verschärfte sie aber nicht.
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