Die US-Regierung legt die Latte bei den Vergleichsverhandlungen mit der Deutschen Bank im Streit um dubiose Hypothekengeschäfte hoch.
Der Deutschen Bank droht in den USA eine Rekordstrafe. 14 Milliarden Dollar (umgerechnet 12,5 Milliarden Euro) fordert das US-Justizministerium in den Vergleichsverhandlungen um zweifelhafte Hypothekengeschäfte.
Es wäre die höchste Strafe für ein ausländisches Geldhaus, die die US-Behörden je verhängt haben. Allerdings steigen die Ermittler erfahrungsgemäß mit deutlich höheren Forderungen ein, als sie letztlich beschlossen werden.
Die Bank betont, dass sie diesen Preis nicht zahlen wird: „Die Deutsche Bank beabsichtigt auf keinen Fall, diese möglichen zivilrechtlichen Ansprüche in einer Höhe zu vergleichen, die auch nur annähernd der genannten Zahl entspricht“.
Es geht bei diesem Verfahren um die Ausgabe hypothekengedeckter Wertpapiere zwischen 2005 und 2007. Der Deutschen Bank wird vorgeworfen, mit solchen Geschäften zum Kollaps des US-Häusermarktes im Jahr 2008 beigetragen zu haben.
Die Bank erwartet nach eigenen Angaben ein Verhandlungsergebnis, „das im Bereich der Wettbewerber liegt, die sich mit dem US-Justizministerium bereits auf deutlich niedrigere Beträge geeinigt haben“. In Finanzkreisen ist dazu eine Summe zwischen zwei und drei Milliarden Dollar als angemessen zu hören.
Allerdings haben andere Institute bereits hohe Strafen in solchen Fällen akzeptiert: Die führende US-Investmentbank Goldman Sachs hatte im April einem Vergleich mit der US-Justiz über etwa 5 Milliarden Dollar zugestimmt. Die bislang höchste Buße wurde 2014 der Bank of America mit fast 17 Milliarden Dollar aufgebrummt, wobei die Fälle schwer vergleichbar sind.
Foto: hansenn/ Depositphotos