Die britische Notenbank hat ihre Geldpolitik vorerst nicht weiter gelockert.
Allerdings hat sie ihre Bereitschaft zu einer zusätzlichen Zinssenkung signalisiert. Gut einen Monat nach einer großen Lockerungsrunde wurden am Donnerstag zunächst keine weiteren Schritte ergriffen, wie die Bank of England in London mitteilte. Bankvolkswirte hatten damit gerechnet. Sollte sich die Konjunktur aber erwartungsgemäß entwickeln, kann sich eine Mehrheit der Notenbanker eine weitere Lockerung vorstellen.
Zunächst bleibt der Leitzins jedoch bei 0,25 Prozent. Dorthin hatte ihn die Bank of England im August verringert. Das Staatsanleihekaufprogramm, das ebenfalls im August reaktiviert wurde, weist damit ein unverändertes Volumen von 435 Milliarden Pfund auf. Hinzu kommt ein Betrag von 10 Milliarden Pfund, der in Unternehmensanleihen investiert werden soll. Anfang August hatte die Notenbank ihre Geldpolitik stark gelockert, um befürchtete Verwerfungen infolge des Brexit-Votums vorzubeugen. Neben einer Zinssenkung und Anleihekäufen wurde ein neues Programm zur Stützung der Kreditvergabe aufgelegt.
Im Falle einer weiteren Zinssenkung wäre die Zinsuntergrenze (Lower Bound) erreicht, teilte die Notenbank mit. Diese Grenze liege nahe, aber leicht über null Prozent. Negativzinsen, wie sie beispielsweise die Europäische Zentralbank (EZB) zur Wirtschaftsbelebung einsetzt, scheiden damit aus. Notenbankchef Mark Carney hat sich schon mehrfach klar gegen das umstrittene Instrument ausgesprochen.
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