In der VW-Abgasaffäre wird die Luft auch für den neuen VW-Vorstandschef Matthias Müller und den Aufsichtsratsvorsitzenden Hans Dieter Putsch immer dünner. Sie sollen den Skandal bis zuletzt versucht haben zu verheimlichen, berichtet die „Bild am Sonntag“.
Die Zeitung beruft sich auf das Protokoll einer Vorstandssitzung vom 18. September 2015. Am selben Abend veröffentlichte die US-Umweltbehörde EPA die Affäre um manipulierte Abgaswerte und kündigte Strafzahlungen in Milliardenhöhe an.
Im Protokoll stehe ein Satz, der Müller und Pötsch in Schwierigkeiten bringt: „Dr. Lattwein erkundigt sich sodann bei Prof. Winterkorn, Herrn Pötsch und Herrn Müller, ob ihnen für die Porsche SE wesentliche Risiken des Volkswagen-Konzerns bekannt sind, (…) was die Herren verneinen.“
Ans Tageslicht kommt auch noch ein weiteres Details: Der Volkswagen-Konzern soll in den USA nach Bekanntwerden des Skandal Daten gelöscht haben. Obwohl es ganz klare Anweisungen der US-Justiz gegeben habe. Ein Ex-Mitarbeiter belastet den VW-Konzern schwer.
Wirtschaft TV-Chefredakteuer Manuel Koch meint: „VW fährt weiter die Scheibchen-Taktik. Nach und nach kommen mehr Details raus. Das ist grundlegend schlecht für die Aufarbeitung. Ich bin mir sicher, dass der Abgang von Martin Winterkorn und der letzte eines hochrangigen Mitarbeiter nicht der letzte bleiben wird. Matthias Müller ist bereits schwer angeschlagen. Jetzt sollten keine weiteren schlechten Details mehr ans Tageslicht kommen – ansonsten muss Müller den Weg für einen echten Neuanfang freimachen.“