Die Deutsche Börse nimmt den dritten Anlauf, um nach den gescheiterten Versuchen in den Jahren 2000 und 2004 die London Stock Exchange endlich doch noch zu übernehmen. Entstehen würde ein riesiger Marktführer in Europa. Doch genau das könnte wieder ein Problem für die Wettbewerbshüter sein.
Beide Börsen würden ihre Namen zwar behalten, doch es entstünde ein neues Unternehmen. Deutsche Börse-Aktionäre könnten ihre Aktien eins zu eins tauschen. LSE-Anleger bekämen für jede Aktie 0,4421 Anteilsscheine am neuen Konzern. Wo der Hauptsitz wäre, ist noch unklar. Sicher wäre aber, dass das gemeinsame Unternehmen einen einheitlichen Verwaltungsrat hätte, der zu gleichen Teilen aus Mitgliedern der Deutschen Börse und der LSE zusammengesetzt ist.
Der deutsche Börsenbetreiber hat einen Marktwert von derzeit rund 14,3 Milliarden Euro, sein Londoner Pendant kommt auf etwa 10,3 Milliarden Euro. LSE-Aktionäre bekämen im Falle einer Fusion einen stärkeren Aufschlag. Vielleicht auch, um einen Großinvestor aus Katar zur Zustimmung zu bewegen.
Beide Aktien gingen am Nachmittag deutlich ins Plus.