An der Wall Street war am Mittwoch ordentlich Bewegung im Markt. Denn eine Leitzinsanhebung am 16. Dezember ist ein kleines Stückchen wahrscheinlicher geworden. Mit 9 zu 1 haben sich die Mitglieder der US-Notenbank Fed aber aktuell gegen eine Zinswende im Oktober ausgesprochen. Der Leitzins bleibt damit wie erwartet seit Ende 2008 unverändert auf dem Rekordtief bei 0,0 bis 0,25 Prozent.
Die Währungshüter sehen weiterhin ein moderates Wirtschaftswachstum in den USA. Die Arbeitslosenquote ist stabil geblieben, auch wenn der Aufbau neuer Stellen am Jobmarkt recht langsam vorangeht. Unsicherheitsfaktoren wie China oder die schwache Entwicklung der Schwellenländer wurden nicht explizit von der Fed erwähnt. Sie macht sich also weniger Sorgen um die Weltwirtschaft.
Neu war, dass die Notenbanker die nächste Sitzung im Dezember direkt angesprochen haben. Bei dem Treffen werde darüber beraten, „ob eine Zinserhöhung angebracht“ ist. Wirtschaft TV-Chefredakteur Manuel Koch meint: „Erstmals sehen wir richtige Signale der Fed. Die Chancen, dass es zur Zinswende im Dezember kommen wird, sind definitiv gestiegen. Trotzdem gehe ich davon aus, dass sie erst Anfang 2016 kommen wird. Dann sehen wir einen leichten Anstieg um 25 Basispunkte.“
Die Finanzmärkten zeigten sich sehr volatil und reagierten auf jedes Wort von Fed-Chefin Janet Yellen. Verloren die Märkte bei der Bekanntgabe der Fed-Entscheidung deutlich, schloss der Dow Jones aber doch noch im Plus mit 1,1 Prozent. Auch der Goldpreis fiel direkt nach der Entscheidung, ebenso rutschte der Euro ins Minus.
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