Nach dem Rücktritt des VW-Chefs Martin Winterkorn, beginnt jetzt das Machtspiel um den Chefsessel im Unternehmen. Bereits diesen Freitag soll wahrscheinlich ein neuer Nachfolger ernannt werden. Zur Auswahl stehen Porsche-Boss Matthias Müller, VW-Markenchef Herbert Diess und Audi-Chef Rupert Stadler. Wir stellen die Kandidaten kurz vor:
Matthias Müller (62) ist bald seit vier Jahrzehnten im Unternehmen: Er hat bei Audi in Ingolstadt gelernt und ist nach dem Informatikstudium wieder dort zurückgekehrt. Nach der Unterordnung von Porsche als VW-Marke, übernahm er 2010 die Führung der Sportwagenschmiede und sorgte für einen Rekordabsatz.
Der promovierte Maschinenbau-Ingenieur Herbert Diess wechselte am 1. Juli von BMW zu Volkswagen und hat von Winterkorn die schwächelnde Hauptmarke VW übernommen. Der 56-jährige Münchner könnte als VW-Chef ein konsequenter Neuanfang sein. Nachteil: Diess ist mit den Mechanismen und Netzwerken im Unternehmen noch nicht allzu vertraut. Er gilt bei Arbeitnehmern als Kostendrücker, der Sparprogramme knallhart durchsetzt.
Dann wäre da noch der 52-jährige Audi-Chef Rupert Stadler: Der Aufstieg im Konzern begann für ihn 1997 als Büroleiter. Er übernahm 2003 zuerst bei Audi das Finanzressort und schaffte es 2007 an die Spitze der Premiumtochter. Es gibt allerdings Zweifel daran, dass Stadler der Nachfolger wird, denn die VW-Tradition besagt, dass ein Ingenieur an der Spitze des Konzerns stehen muss. Er ist hingegen Betriebswirt.
Foto: By Richard Bartz (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons