Ein eindeutiges Signal hinsichtlich einer Zinserhöhung hat es seitens der US-Währungshüter weiterhin nicht gegeben. Das Protokoll der vergangenen Fed-Ratssitzung vom 28. und 29. Juli lässt wieder alle Möglichkeiten offen.
In dem Protokoll sind einige Fed-Vertreter der Meinung, dass die Bedingungen für ein Ende der Nullzinspolitik noch nicht erfüllt sind. Gleichzeitig stellten sie aber fest, dass man sich dem Punkt nähere. Dies könnte als Hinweis gelten, die Zinswende könne im September kommen. Dann findet die nächste Zusammenkunft statt.
Die Notenbanker haben laut des Protokolls sehr unterschiedliche Ansichten. So spielen mögliche Abwärtsrisiken, sowie die Entwicklung im Ausland eine entschiedene Rolle. Besonders China stimmte die Notenbanker besorgt. Auf der anderen Seite möchten viele keine weitere Verzögerung. Das Argument, eine Zinserhöhung würde Zuversicht in den konjunkturellen Aussichten schaffen und die Fed müsse nach den Fortschritten in der Wirtschaft handeln, mache die Entscheidung nicht einfacher.
Am 16. und 17. September treffen sich die Notenbanker das nächste Mal. Viele zeigten sich zuversichtlich für eine Zinserhöhung im September. Jedoch wurde von der Fed bisher keine klare Aussage getroffen. Damit stehen der Fed alle Optionen weiter offen. Mittlerweile liegt seit Ende 2008 der Leitzins bei Null.
Man muss aber im Hinterkopf behalten, dass die Inhalte des Protokolls den Stand von vor drei Wochen widerspiegeln. Anleger sollten beachten, dass es viele Veränderungen seitdem gab. Die Abwertung des Yuan und der Preisverfall beim Öl werden mit Sicherheit in die Entscheidung im September einfließen. Und das würde dann eher gegen eine Zinserhöhung sprechen.
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