Die Umbauarbeiten bei Thyssen-Krupp verlaufen erfolgreich: Obwohl in Europa Preisdruck herrscht, konnte der Gewinn gesteigert werden. In China droht dem Essener Traditionskonzern trotzdem Gefahr.
Die Prognose des operativen Gewinns wurde beim Halbjahresbericht vor drei Monaten auf 1,6 bis 1,7 Milliarden Euro angehoben. Das Unternehmen verzeichnete im dritten Quartal 539 Millionen Euro. Das Ziel des Konzernchefs Heinrich Hiesinger könnte also erreicht werden. Schon nach neun Monaten hat Thyssen-Krupp 1,26 Milliarden eingenommen.
Mit dem Gewinnplus um mehr als ein Drittel im vergangenen Quartal konnten selbst die Erwartungen der Analysten übertroffen werden. Dies zeigte sich auch bei Anlegern positiv: Die Aktien legten um knapp sechs Prozent zu.
In Europa gab es eine leicht bessere Nachfrage in der Stahlindustrie. Durch die Dumpingklagen der EU-Kommission gegen Hersteller aus China, Taiwan, Russland oder Japan konnten die Konkurrenten ausgebremst werden. Außerdem erholen sich die Märkte in Südeuropa. Auch die Autoindustrie trägt nach wie vor zu den guten Zahlen bei. Daimler, VW und Co machen immer noch rund ein Viertel des Umsatzes aus.
Der höchste Wert seit 15 Quartalen konnte erreicht werden: Es gab beim operativen Ergebnis einen Anstieg um 63 Millionen auf 166 Millionen Euro.
Aufgrund einbrechender Börsenkurse und der schwachen Konjunktur haben sich die Konsumenten in China jedoch zurückgehalten. In den letzten Jahren hat Thyssen-Krupp Investitionen in Höhe von 400 Millionen Euro in neue Komponentenwerke in China getätigt.
„Die weitere Ergebnisverbesserung belegt die Fortschritte bei der Umsetzung der Maßnahmen zur Effizienz-Verbesserung. Wir etablieren eine Kultur der stärkeren Leistungssteigerung im Konzern“, sagt ThyssenKrupp Vorstandschef Dr. Heinrich Hiesinger.
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