Bei ihrer Sitzung im Oktober hat die EZB den Leitzins im Euroraum wie erwartet nicht verändert. Das ehemalige Signal einer aktiven Zinspolitik verschiebt sich nun zu einer Haltung des Wartens und Beobachtens. Vorstandsvorsitzende Christine Lagarde bezeichnete die Entscheidung als »angemessen im aktuellen Umfeld« und betonte, dass Inflationsdruck und wirtschaftliche Entwicklung weiterhin eng verfolgt werden.
Die Beibehaltung des Zinsniveaus wird von Märkten unterschiedlich interpretiert: Einerseits wird sie als Stabilitätszeichen gewertet – Inflation nähert sich dem zwei-Prozent-Ziel, andererseits sehen Investoren darin ein Zeichen wachsender Unsicherheit hinsichtlich Wirtschaftsdynamik und möglicher Zinsschritte. Die EZB macht klar, dass die Aussicht auf weitere Schritte hinausschoben wird und dass die geldpolitische Ausrichtung stärker von Daten abhängt denn von einem festen Zeitplan.
SK
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