Cisco erreicht nach mehr als 25 Jahren wieder Dot-com-Bubble-Niveau

Nach einem Jahrzehnt hinter den Kulissen der Wall Street hat Cisco Systems einen bemerkenswerten Meilenstein erreicht: Die Aktie kletterte wieder auf und über das Kursniveau vom Höhepunkt der Dot-com-Blase im März 2000, als die Papiere kurzzeitig bei etwa 80 US-Dollar standen. Dies markiert das erste Mal seit mehr als 25 Jahren, dass Cisco diesen historischen Wert erreicht oder übertroffen hat.

Ursprünglich gehörte Cisco zu den Giganten der Internet-Boomära und wurde zeitweise als wertvollstes Unternehmen der Welt gehandelt. Als die Dot-com-Blase danach platzte, folgte ein dramatischer Absturz: Die Aktie verlor bis zu über 85 Prozent ihres Wertes, bevor sie über zwei Jahrzehnte lange stagnierte.

Der aktuelle Kursanstieg spiegelt eine neue Nachfrage im Tech-Sektor, nicht zuletzt durch das wachsende Interesse an KI-Infrastruktur und Netzwerktechnologien, wider. Analysten heben hervor, dass die wieder erreichte Marke auch Ausdruck eines neuen Anlegerfokus auf stabile Tech-Geschäftsmodelle ist, der sich von der reinen Web-Euphorie der 1990er unterscheidet.

Vergleichsweise haben andere einstige Dot-com-Stars differierende Wege genommen: So steigt der Kurs von Microsoft nach seinem Aufstieg während der Blase weiter deutlich und hat sich seitdem um ein Vielfaches verachtfacht. Dagegen liegt Intel – trotz seiner historischen Bedeutung im Halbleitermarkt – bis heute nahezu 50 Prozent unter seinem damaligen Hoch.

Marktbeobachter warnen zugleich, dass die Überschreitung historischer Niveaus keineswegs ein eindeutiges Signal für eine neue Blase ist: Cisco hat seine Gewinne und Umsätze im Kerngeschäft über viele Jahre stabil ausgeweitet, was einen strukturell anderen Hintergrund als die Spekulationsphase vor 2000 darstellt. Dennoch wird die Entwicklung oft als Lehrstück der Finanzgeschichte herangezogen – sowohl als Beispiel für langfristige Erholung als auch als Mahnung vor überhöhten Bewertungen in Zyklusphasen.

SK