Die Europäische Union hat den Vereinigten Staaten die gegenseitige Abschaffung aller Zölle auf Industriegüter vorgeschlagen. Dies bestätigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel. »Wir haben Null-für-Null-Zölle für Industriegüter angeboten«, erklärte sie.
Laut von der Leyen hat die EU dieses Angebot mehrfach unterbreitet, unter anderem im Automobilsektor, jedoch ohne Reaktion der US-Seite, heißt es in einem Bericht auf der Onlineplattform des »Spiegel«. Gleichzeitig bereiten die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten Gegenmaßnahmen auf die von den USA verhängten Zölle vor. Ab Mitte April sollen schrittweise Vergeltungszölle in Kraft treten.
Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hatte zuvor weltweit Handelspartner mit teilweise erheblichen Zollerhöhungen belegt, was internationale Kritik auslöste. Die EU-Handelsminister beraten derzeit in Luxemburg über eine angemessene Reaktion. Von der Leyen betonte, dass parallel zu den laufenden Verhandlungen auch mögliche Gegenmaßnahmen für den Fall eines Scheiterns der Gespräche vorbereitet würden.
Zudem kündigte sie die Einrichtung einer »Taskforce zur Überwachung von Importen« an, um mögliche Handelsverlagerungen durch die US-Zölle zu analysieren. In Zusammenarbeit mit der Industrie sollen belastbare Daten für weitere politische Entscheidungen gesammelt werden. Darüber hinaus bekräftigte von der Leyen die Absicht der EU, Handelsbeziehungen mit anderen Partnern auszubauen.
MK