Am 30. Juni läuft die Verpflichtung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber zur Arbeit im Homeoffice aus. Das Kanzleramt sowie das Bundesministerium für Arbeit haben bestätigt, dass es nach Ende des Monats keine Verlängerung dieser Pflicht geben werde. Ganz einig waren sich Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Wirtschaftsminister Peter Altmeier (CDU) darin allerdings nicht. Heil erinnerte in den Abstimmungsgesprächen daran, dass der Bundestag eine Verlängerung der pandemischen Lage bis Ende September beschlossen hatte. Damit wäre auch eine Verlängerung der Homeoffice-Pflicht naheliegend. Altmeier stellte sich dagegen. Letztlich blieb es bei dem ursprünglich geplanten Enddatum.
In der Praxis zeigt sich jedoch, dass sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer zahlreiche positive Erfahrungen mit der Heimarbeit gemacht haben und sie weiterhin in den Arbeitsalltag integrieren wollen. Bereits im Mai hatten wir darüber berichtet, dass laut einer Erhebung des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens EY 81 Prozent aller befragten Arbeitnehmer sagten, sie wollten in Zukunft nicht mehr an allen Wochentagen im Büro arbeiten. 84 Prozent der Befragten stimmten der These zu, dass sie im Jahr 2030 vermutlich vollkommen ortsunabhängig arbeiten können.
Dieser Trend zeigt sich auch heute schon deutlich. Laut dem Münchner Ifo-Institut arbeitet derzeit rund jeder dritte Arbeitnehmer von zu Hause aus. Bei Werbern und Markforschern stieg der Anteil von ohnehin bereits hohen 65 auf nun 73 Prozent. Spitzenreiter bleiben die IT-Dienstleister mit 80 Prozent.
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