Bereits in der Vergangenheit waren die Verhandlungen zwischen der Bahn und den Gewerkschaften eine streikfeste Gemengelage. Verspätungen, Ausfälle und Streiks sorgten für ein riesiges Chaos und großen Ärger bei den Fahrgästen. Doch damit nicht genug, denn in dieser Woche gehen die Verhandlungen erneut los und das mitten in der Corona-Pandemie.
Die Reise- und Tourismusbranche hat einen herben Schlag erlitten und musste zum Teil heftige Einschnitte verbuchen. National vorne weg: die Deutsche Bahn. Der Frankfurter Konzern erlitt Verluste im zweistelligen Milliardenbereich. Kein Wunder, dass jetzt das Geld irgendwo eingespart werden muss. Keine guten Voraussetzungen für Verhandlungen, zumal die Bundesregierung einen klaren Plan ans Parlament vorgelegt hat, wie viele Neueinstellungen die Bahn bis zum Jahr 2024 einstellen sollte. Entgegen dem, was in der Öffentlichkeit kommuniziert wurde, liegt dem Spiegel die parlamentarische Anfrage der Grünen vor.
Dabei sollen die Zahlen sinken und nicht wie bisher angenommen steigen. Im Jahre 2020 sollen 25.000 Neueinstellungen umgesetzt werden und im Jahre 2024 nur noch 14.000. Am stärksten vom Abbau betroffen ist die so wichtige DB Netz AG, die für den Ausbau der Infrastruktur zuständig ist. Die Zahl der Neueinstellungen soll sich halbieren und auch im Bereich des Güterverkehrs soll es starke Einschnitte geben.
Aus Regierungskreisen gab es im Mai noch das Versprechen an die Gewerkschaften, die Zahlen der Neueinstellungen weiter zur steigern. Stand jetzt sieht es ganz anders aus. Ärger ist nun vorprogrammiert, denn sollten sich die Zahlen tatsächlich bewahrheiten, signalisierte die EVG die anstehenden Verhandlungen vorzeitig zu beenden.