Nach der Absage an eine Rentenreform und dem Hinweis vom stellvertretenden Regierungssprecher, dass Bundeskanzler Merz und seine schwarz-rote Regierung laut Koalitionsvertrag keine generelle Anhebung des Rentenalters über 67 Jahre hinaus planen, ist die Diskussion noch nicht beendet. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche hatte vor wenigen Tagen eine erneute Debatte ausgelöst, als sie sagte, der demografische Wandel und die weiter steigende Lebenserwartung machten es unumgänglich, dass die Lebensarbeitszeit steigen müsse. Jetzt meldet sich Reiches Parteikollege, der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst, und fordert die Bundesregierung zu einer großen Rentenreform mit dem Ziel der Generationengerechtigkeit auf. Dem Magazin Focus sagte er, der Staat dürfe nicht immer noch mehr Anreize schaffen, nicht zu arbeiten. Dafür müssten Präventions- und Rehabilitationsleistungen früher und häufiger in Anspruch genommen und stetig verbessert werden. Nur so seien längere Lebensarbeitszeiten zu schaffen, ohne dass Menschen sich »kaputt arbeiteten«.