Amazon hat mit dem Start seiner ersten Internet-Satelliten den Grundstein für ein eigenes Satellitennetzwerk gelegt, das als direkter Konkurrent zu Elon Musks Starlink-System auftreten soll. Insgesamt wurden zunächst 27 Satelliten in eine Umlaufbahn gebracht, in der sie eine Höhe von etwa 630 Kilometern erreichen sollen.
Das Projekt, bekannt unter dem Namen Project Kuiper, verfolgt das Ziel, in den kommenden Jahren ein Netzwerk aus rund 3.200 Satelliten zu etablieren, heißt es in einem Bericht auf der Onlineplattform der »Tagesschau«. Die satellitengestützte Internetversorgung richtet sich nicht nur an Privatnutzer, sondern auch an Unternehmen wie Fluggesellschaften oder Telekommunikationsanbieter, die abgelegene Regionen ohne aufwendige Bodeninfrastruktur erschließen wollen.
Derzeit dominiert Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX mit dem Starlink-System den Markt für schnelles Internet aus dem All und verfügt bereits über etwa 7.000 aktive Satelliten. Dennoch rechnen Experten mit einer wachsenden Nachfrage und sehen Platz für weitere Anbieter. Viele Kunden wünschten sich mehr Wettbewerb auf diesem Markt.
Amazon hat sich für Project Kuiper Startkapazitäten bei zahlreichen zukünftigen Raketenstarts gesichert – unter anderem bei Blue Origin, der Raumfahrtfirma von Amazon-Gründer Jeff Bezos, sowie bei SpaceX. Laut aktueller Lizenzvorgaben müssen bis Mitte 2026 mindestens 1.600 Kuiper-Satelliten im Orbit sein.
Der aktuelle Satellitenstart war bereits der zweite Versuch: Eine erste Mission mit einer Atlas-V-Rakete des Betreibers United Launch Alliance (ULA) war wegen ungünstiger Wetterbedingungen verschoben worden. Bereits im Herbst 2023 hatte Amazon zwei Test-Satelliten gestartet, um die grundlegende Funktionalität seines Systems zu überprüfen.
MK