Vor einer Aufweichung von Umweltstandards in der Landwirtschaft warnt Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt. Vermeintliche Entlastungen der Landwirtschaft dürften dem Wandel hin zu einer nachhaltigen und bäuerlichen Landwirtschaft nicht entgegenwirken, sagte der Grünen-Politiker vor Beginn der Umweltministerkonferenz in Rheinland-Pfalz der Deutschen Presse-Agentur. Die natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen bräuchten mehr Schutz und nicht weniger – daher habe die schleswig-holsteinische Landesregierung einen entsprechenden Antrag zur Konferenz eingebracht.
Im Frühjahr sind laut Goldschmidt unter dem Eindruck der Bauernproteste hart erkämpfte Umweltstandards der EU-Agrarförderungen gestrichen worden. Zwar sei auf EU-Ebene intensiv über eine gemeinsame Agrarpolitik ab 2023 verhandelt worden.
Der erreichte Kompromiss sei jedoch von der EU einseitig aufgekündigt worden. Sollte Deutschland die neuen Regelungen übernehmen, würde das Land bei Umwelt- und Klimaschutzstandards um zehn Jahre zurückfallen, warnte der Minister.