Gegen die Abschaltung der letzten deutschen Atomkraftwerke regt sich weiterhin starker Widerstand. Kritik kommt sowohl aus der Wirtschaft als auch der Politik, berichtet die Deutsche Presse-Agentur. FDP-Vizechef Wolfgang Kubicki kritisiert den Atomausstieg scharf. Die Abschaltung der weltweit modernsten und sichersten Atomkraftwerke in Deutschland sei ein dramatischer Irrtum, der für uns noch schmerzhafte ökonomische und ökologische Konsequenzen haben werde. Das sagte Kubicki in den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Die Präsidentin des Wirtschaftsrates der CDU, Astrid Hamker, bezeichnete das AKW-Aus als große Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Die Abschaltung verteuere die Strompreise für die Unternehmen, sagte Hamker dem »Redaktionsnetzwerk Deutschland«. Die Bundesregierung befördere damit die weitere Abwanderung von Know-how und den Verlust von sicheren Industriearbeitsplätzen.
Markus Jerger, Vorstand des Mittelstandsverbandes BVMW, sagte den Funke-Zeitungen, Deutschland habe aktuell weltweit die höchsten Energiepreise. Manche Branchen gingen deshalb auf den Knien. Einige ihrer Mitglieder hätten die Strompreise bereits in den Ruin getrieben. Er mahnte, jetzt die Versorgungssicherheit und vor allem Bezahlbarkeit von Strom im Auge zu behalten.
Auch der TÜV-Verband hält das Aus nicht für notwendig. Gegenüber der »Bild«-Zeitung sagte der Verbandschef Joachim Bühler, die deutschen Kernkraftwerke zählten nach wie vor zu den sichersten Kraftwerken der Welt. Das gelte bis zur Abschaltung und darüber hinaus. Sie befänden sich in einem sehr guten Zustand und seien darauf ausgelegt, noch deutlich länger zu laufen, um Deutschland mit Strom zu versorgen.