Weniger Bank-Aktien und eine Reduzierung der Anteile am Videospiele-Hersteller Activision Blizzard – so hat Warren Buffett das Portfolio seiner Berkshire Hathaway umstrukturiert. Das geht aus einer Mitteilung der US-Börsenaufsicht SEC hervor. Doch vor allem eine Meldung sorgt für Schlagzeilen: Denn dem Bericht zufolge trennte sich der als »Orakel von Omaha« bekannte Investor fast vollständig von dem taiwanesischen Halbleiter-Produzenten Taiwan Semiconductor Manufacturing Company, kurz TSMC. Im Vergleich zum Vorquartal habe Buffetts Firma ihre Anteile nun um 86 Prozent reduziert, heißt es hier.
Dies ist insbesondere eine für Buffett ungewöhnliche Entscheidung, ist doch der Investor dafür bekannt, Anteile länger zu halten. »Wenn du nicht bereit bist, eine Aktie für zehn Jahre zu halten, solltest du auch nicht darüber nachdenken, sie für zehn Minuten zu besitzen«, lautet schließlich einer seiner Leitsätze. Gerade weil der Verkauf für den 92-jährigen Investor so ungewöhnlich ist, bleibt er nicht ohne Auswirkungen: So geriet die TSMC-Aktie nach Bekanntwerden des Verkaufs mächtig unter Druck und zeigte sich zeitweilig um über drei Prozent schwächer als zuvor. Anleger und Experten mutmaßen derweil, was es mit dem plötzlichen Verkauf auf sich haben könnte: Manche, etwa der Journalist Kreimeier im »Capital«, führen hierfür Buffetts grundsätzliche Skepsis bei Techwerten ins Feld, andere, wie beispielsweise das Nachrichtenportal »CNN«, verweisen auf globale Spannungen – und im »Handelsblatt« schreibt die New-York-Korrespondentin Astrid Dörner, Buffett habe bei TSMC schlicht »nicht das beste Timing« gehabt.