Schlechte Straßen, kaputte Brücken, überlastete Zugtrassen: Immer mehr Unternehmen klagen über die marode Infrastruktur in Deutschland. Nach einer jetzt vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) veröffentlichten Studie sehen sich mittlerweile rund 80 Prozent der Firmen durch Infrastrukturmängel in ihrer Geschäftstätigkeit beeinträchtigt. Das seien über 20 Prozentpunkte mehr als bei einer ähnlichen Befragung 2013. Das schreibt die Deutsche Presse-Agentur.
Am häufigsten geklagt wird über Probleme im Straßenverkehr – vor allem in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Ostdeutschland ist die Unzufriedenheit mit dem Straßennetz groß. Doch häufiger geworden seien auch Probleme mit dem Schiffs- und Luftverkehr.
Das Institut betonte, die Probleme seien hausgemacht. Seit 2015 stelle der Bund zwar wieder mehr Investitionsmittel für die Verkehrsinfrastruktur zur Verfügung, diese würden aber durch die steigenden Baupreise aufgezehrt.
Damit die deutsche Infrastruktur wieder auf die richtige Spur komme, müsse die Bundesregierung ihre Anstrengungen deutlich verstärken, sagt der IW-Infrastrukturexperte Thomas Puls. Erstens brauche es deutlich mehr Geld für Straßen, Schienen und Häfen. Zweitens müsse die im Koalitionsvertrag angekündigte Planungsbeschleunigung umgesetzt werden. Viel zu oft blieben Infrastrukturprojekte im bürokratischen Fahrwasser stecken.