Im Zuge der Wiederaufnahme von Getreide-Exporten aus der Ukraine haben in der Hafenstadt Tschornomorsk zwei weitere Schiffe abgelegt. Insgesamt über 70.000 Tonnen Lebensmittel sollen von den beiden Frachtern durch einen Sicherheitskorridor im Schwarzen Meer transportiert werden. Das teilte das ukrainische Infrastrukturministerium mit. Mit dem einen Schiff gehen demnach 5.300 Tonnen Sonnenblumenschrot in die Türkei. Weitere knapp 65.000 Tonnen Mais transportiert ein weiteres nach Südkorea.
Im Juli hatten die Kriegsparteien Ukraine und Russland Abkommen mit der Türkei und der UN für den Export von Agrarprodukten und Dünger aus drei ukrainischen Schwarzmeerhäfen abgeschlossen.
Doch bereits der Verlauf der Fahrt des ersten mit Getreide beladenen Frachtschiffs »Razoni« gibt weiter Rätsel auf. Eigentlich sollten 26.000 Tonnen Mais in den libanesischen Hafen Tripolis und von dort nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur weiter ins benachbarte Syrien transportiert werden. Doch etwa einen Tag vor Ankunft änderte das Schiff dann seinen Kurs und lag zuletzt vor der Türkei vor Anker.
Die ukrainische Botschaft im Libanon teilte unter Berufung auf die Spediteure mit, der Käufer sei abgesprungen. Libanesische Regierungsvertreter hatten der Deutschen Presse-Agentur zuvor gesagt, Händler hätten wohl einen Teil der erwarteten Mais-Ladung vom Libanon ins benachbarte Syrien bringen wollen.
Beobachter im Libanon machte die große Ladung Mais ebenfalls stutzig, die angeblich gemahlen und an Tiere verfüttert werden sollte. Möglich schien auch, dass der angedachte Transport nach Syrien wegen der großen medialen Aufmerksamkeit für die »Razoni« platzte.