Wie lange sind die Gaslieferungen aus Russland noch gesichert? Diese Frage ist durch die Wartungsarbeiten an der Gaspipeline Nord Stream 1 erneut in den Fokus gerückt. Hintergrund sind der Russland-Ukraine-Krieg und die nachfolgenden Sanktionen, welche die Beziehungen zwischen Russland und westlichen Ländern, unter anderem Deutschland, strapaziert haben.
Nun hat sich der russische Energiekonzern Gazprom zur Zukunft der Ostseepipeline, die sich von Wyborg nach Lubmin erstreckt, zu Wort gemeldet: Am Mittwoch, den 13. Juli gab er an, der weitere Betrieb der Ostseepipeline könne derzeit nicht garantiert werden. Ursache sei eine defekte Turbine, welche kürzlich nach Kanada zur Reparatur gebracht worden war. Diese Turbine lieferte bereits zuvor die Begründung, um die Gaslieferungen von russischer Seite aus zu drosseln.
Nach einer Erklärung Deutschlands, durch die Reparatur gebe es nun keinen Grund mehr, die Lieferung einzuschränken, hat der russische Konzern eine Mitteilung veröffentlicht. Das berichten verschiedene Medien, unter anderem die Onlineplattform des »Spiegel«. »Gazprom verfügt über kein einziges Dokument, das es Siemens Energy erlaubt, eine Gasturbine aus Kanada … für die Portovaya-Station zurückzubringen«, heißt es laut »Spiegel«-Informationen in der Meldung. Wie ein Sprecher von Siemens Energy bestätigte, arbeite man bereits »mit Hochdruck« an den erforderlichen Genehmigungen sowie an der Logistik, sodass die Turbine schnellstmöglich wieder an ihren Einsatzort zu transportiert werden könne.
Ob dies allerdings ausreicht, um Nord Stream 1 wie geplant wieder in Betrieb zu nehmen, scheint sich Russland, jüngsten Entwicklungen zufolge, weiterhin offen lassen zu wollen: Wie die Agentur »Reuters« am Donnerstag, den 14. Juli meldete, erklärte die russische Außenministerin Maria Zakharova nun, die Zukunft der Gaslieferungen via Nord Stream seien vom Energiebedarf Europas sowie von den Sanktionen gegen Russland abhängig.
AS