Wir berichten laufend darüber – die Baupreise in Deutschland steigen in atemberaubendem Tempo. Jetzt kommt die nächste Hiobsbotschaft vom Statistischen Landesamt: Der Neubau eines Wohngebäudes kostete im zweiten Quartal dieses Jahres in Sachsen 22 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Innerhalb eines Jahres hätten sich beispielsweise die Preise für Rohbauarbeiten um 23,4 Prozent erhöht. Auch bei Gerüst- und Betonarbeiten wurde es deutlich teurer. Bei Ingenieurbauten stiegen die Preise den Angaben zufolge innerhalb eines Jahres für Ortskanäle um 21,2 Prozent, im Straßenbau um 23,9 Prozent und für Brücken im Straßenbau sogar um 30,4 Prozent.
Als Hauptursache für den Preisanstieg gilt, dass die Unternehmen deutlich mehr für Rohstoffe und Energie ausgeben müssen. Auch beim Wirtschaftsbau, der Instandhaltung und dem Straßenbau gibt es zweistellige Preiszuwächse.
Dazu kommen die gestiegenen Zinsen: Wer bauen will, muss immer mehr für Kredite ausgeben. Der effektive Zins für zehnjährige Finanzierungen war, nach Daten der Frankfurter FMH-Finanzberatung, vor kurzem im Mittelwert erstmals seit mehr als zehn Jahren wieder über drei Prozent gestiegen. Maren Kern, Vorstand des Verbands Berlin-Brandenburger Wohnungsunternehmen, sagte dazu, man habe eine Zinswende, die letztendlich ein Zinsgalopp sei.