Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat die Verbraucher unlängst zum Energiesparen aufgerufen. In einem Interview mit dem »Redaktionsnetzwerk Deutschland« (RND) richtete er sich mit zwei Ratschlägen an die Verbraucher: »Erstens: Erhöht freiwillig euren Abschlag oder legt jeden Monat etwas Geld zurück, etwa auf ein Sonderkonto. Zweitens: Redet mit eurem Vermieter oder einem Handwerker, wenn er noch verfügbar ist. Was kann man tun, um die Heizung zu optimieren? Etwa die Hälfte aller Gasthermen in Deutschland ist nicht gut eingestellt. Mit kleinem Aufwand lässt sich da ein großer Spareffekt erzielen.«
Denn wenn die Umlage käme, sei dies ein klares Preissignal an die Verbraucher. Mit einer Verdreifachung des Abschlags sei »mindestens« zu rechnen. »Bei denen, die jetzt ihre Heizkostenabrechnung bekommen, verdoppeln sich die Abschläge bereits – und da sind die Folgen des Ukraine-Krieges noch gar nicht berücksichtigt«, sagte Müller, der früher auch im Vorstand des Verbraucherzentrale-Bundesverbands saß. Dass Privatpersonen nicht mehr mit Gas beliefert werden könnten, hält Müller für »nicht sehr wahrscheinlich«; ihm zufolge sehe die EU-Rechtslage vor, die privaten Haushalte »bis zum Ende zu schützen«. Wie das Onlineportal der »Tagesschau« berichtet, hieße es von Seiten der EU-Kommission, sofern die Stromproduktion in Gefahr sei, könne die Versorgung von Gaskraftwerken von den Ländern gegenüber geschützten Verbrauchern priorisiert werden.
Untersuchungen des Verbands ENTSO-G kamen laut der »Tagesschau« zu dem Ergebnis, dass ein Lieferstopp russischen Gases im Juli dazu führen werde, dass die Gasspeicher nicht ausreichend befüllt sein würden. Vergleichsweise leichter sei ein Lieferstopp im Oktober oder noch später zu verkraften. Anlässlich einer möglichen Gasknappheit hat die EU-Kommission mittlerweile einen Entwurf für einen Notfallplan für den Fall eines Gasmangels vorgelegt. Dieser sieht unter anderem vor, öffentliche und kommerzielle Gebäude sowie Büros lediglich bis 19 Grad zu beheizen.
AS