Der pandemiebedingte Boom des Onlinehandels ist vorbei, im April und Mai sind die Umsätze gesunken, nachdem sie in 2020 um 23 Prozent und 2021 um 19 Prozent angestiegen waren. Die Branche scheint sich nun wieder zu normalisieren: Von Anfang April bis Mitte Mai sind die Umsätze um 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken, heißt es auf dem Online-Portal der »Tagesschau«.
Besonders die Nachfrage nach Einrichtungsgegenständen, Elektroartikeln und Heimcomputern seien eingebrochen, Dinge des täglichen Bedarfs aber weiterhin gefragt. Der Online-Umsatz mit Lebensmitteln, Drogerie-Artikeln und Tiernahrung sei um mehr als vier Prozent gewachsen. Die Sparte Bürobedarf verzeichne sogar einen Zuwachs von elf Prozent. Der Branchenverband »bevh« rechne mit einer Normalisierung der Umsätze. Auch der E-Commerce könne sich den Auswirkungen von Krieg, steigenden Preisen und verunsicherten Verbrauchern nicht entziehen. Die Prognose von zwölf Prozent Umsatzwachstum sei laut »bevh« nicht mehr zu halten.
Mehrere große Online-Händler hätten bereits ein Abflauen des E-Commerce-Booms signalisiert, heißt es weiter. So verzeichne der Online-Modehändler Zalando im ersten Quartal erstmals einen Umsatzrückgang von 1,5 Prozent. Bei Amazon seien die Erlöse in den ersten drei Monaten des Jahres um drei Prozent gesunken. Der zweitgrößte deutsche Online-Händler Otto habe seine Jahresprognose zurückgenommen. Eigentlich hätten die Hamburger mit zweistelligen Wachstumsraten gerechnet, nun erwarte Otto lediglich eine Umsatzsteigerung bei deutlich geminderter Ertragsstärke.