Trotz des anhaltenden Booms am Bau werden nach Einschätzung der IG BAU immer noch viele Arbeiter um ihren Mindestlohn gebracht. Die Gewerkschaft verweist auf Bußgelder in Höhe von 4,9 Millionen Euro, welche die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls im vergangenen Jahr gegen Baufirmen verhängt habe. Wie die Deutsche Presse-Agentur schreibt, hätten die Unternehmen die vorgeschriebenen Mindestlöhne unterschritten, gar nicht oder verspätet ausgezahlt.
Die Zahlen stammen laut der Gewerkschaft aus einer kleinen Anfrage der SPD-Bundestagsfraktion. Die Bauwirtschaft boome auch in Zeiten der Pandemie. Es könne nicht sein, dass noch immer Unternehmen die Vorschriften unterliefen und die Beschäftigten um ihre Löhne brächten, klagte das IG-BAU-Vorstandsmitglied Carsten Burckhardt in einer Mitteilung. Er kritisierte die Arbeitgeber, die in den laufenden Verhandlungen den tariflichen Mindestlohn abschaffen wollten. Wer jetzt fordere, die Bau-Mindestlöhne ganz zu kippen, der öffne dem Wettbewerb um die schlechteste Bezahlung Tür und Tor.
Bislang gilt am Bau ein allgemein verbindlicher Mindeststundenlohn von 12,85 Euro. Im Westen gibt es zudem eine zweite Stufe für Facharbeiter von 15,70 Euro. Ein gelernter Maurer hat Anspruch auf einen Tariflohn von 21,48 Euro im Westen und 20,53 Euro im Osten.
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