Die Omikron-Variante hat der Deutschen Bundesbank zufolge zu Jahresbeginn deutliche Spuren in Europas größter Volkswirtschaft hinterlassen. Demnach ist Deutschland in eine zweite Rezession gelangt. Und eine schnelle Entspannung an der Preisfront erwartet die Notenbank nicht. Im Gegenteil: Im Winterquartal 2022 soll die deutsche Wirtschaftsleistung sogar erneut spürbar zurückgehen. Das steht im Monatsbericht der Notenbank. Dazu dürften neben den Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie auch Arbeitsausfälle aufgrund der Omikron-Variante beigetragen haben.
Im Schlussquartal 2021 war die Wirtschaftsleistung in Europas größter Volkswirtschaft nach vorläufigen Daten um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesunken. Schrumpft das Bruttoinlandsprodukt zwei Quartale in Folge, sprechen Ökonomen von einer sogenannten technischen Rezession.
Skeptisch betrachtet die Bundesbank auch die von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil geplante Anhebung des Mindestlohnes auf 12 Euro je Stunde ab 1. Oktober 2022. Dieser politische Eingriff in die Lohnfindung würde die Verdienste in den unteren Entgeltgruppen spürbar anheben und auch auf die darüberliegenden Lohnsegmente merklich ausstrahlen. Zwar dürften die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen überschaubar bleiben. Aber es sei nicht auszuschließen, dass in dem gegenwärtigen Umfeld sehr hoher Inflationsraten eine stärkere Überwälzung der Löhne auf die Preise erfolge.