Die schwedische Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen die frühere Swedbank-Chefin Birgitte Bonnesen erhoben. Ihr wird in erster Linie schwerer Betrug und zudem schwere Marktmanipulation vorgeworfen. Ein Investigativ-Team des schwedischen Rundfunksenders SVT hatte im Februar 2019 entsprechende Vorwürfe gegen die Swedbank erhoben. Über Konten des Geldhauses sollen nach Recherchen des Senders im Zuge des Geldwäscheskandals bei der dänischen Danske Bank zwischen 2007 und 2015 umgerechnet fast vier Milliarden Euro gewaschen worden sein.
Die schwedische Behörde für Wirtschaftskriminalität leitete kurz darauf Voruntersuchungen gegen die Swedbank wegen des Verdachts des unbefugten Offenlegens von Insider-Informationen ein, und nach einer Razzia im Hauptsitz der Bank nahe Stockholm wurden die Ermittlungen auch auf schweren Betrug ausgeweitet. Der Anwalt von Bonnesen weist die Vorwürfe des Betrugs und der Verbreitung von Insider-Informationen zurück. Die Swedbank selbst hat dagegen schon eine Geldstrafe von umgerechnet rund 360 Millionen Euro wegen Versäumnissen im Kampf gegen mögliche Geldwäsche akzeptiert.