Waren und Dienstleistungen waren in Deutschland im vergangenen Monat fast vier Prozent teurer als im Vorjahreszeitraum. Die Inflationsrate betrug im August laut Statistischem Bundesamt durchschnittlich 3,9 Prozent. Wir hatten bereits über den höchsten Anstieg der Verbraucherpreise seit der Wiedervereinigung berichtet. Das Münchner ifo-Institut rechnet für das laufende Jahr mit einer Inflationsrate von drei Prozent.
Und auch für 2022 erwarten die Ökonomen eine Inflationsrate zwischen 2 und 2,5 Prozent. Allerdings hatten im Vorjahr die temporäre Mehrwertsteuersenkung in der zweiten Jahreshälfte und der Absturz der Energiepreise während der Coronakrise zu außergewöhnlich niedrigen Preisen geführt, die nun als Referenz gelten. So war im Jahr 2020 die Inflationsrate auf 0,5 Prozent gesunken.
Ob noch weitere Faktoren die Preise stärker treiben könnten, als prognostiziert, hält das Institut für unsicher. Möglicherweise könnte der Nachholbedarf der Verbraucher nach der Coronakrise stärker ausfallen als bisher angenommen. Und die steigenden Preise für Rohstoffe und Vorprodukte bei anhaltenden Materialengpässen könnten sich letztlich auch auf die Verbraucherpreise auswirken.
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