Prognosen, Statistiken und deren Interpretationen sind von Anfang an umstrittene Begleiter der Coronapandemie. Gerade hat die EU bekanntgegeben, einen Meilenstein im Kampf gegen die Ausbreitung von Covid-19 erreicht zu haben. Nach Angaben der EU-Kommission haben inzwischen über 256 Millionen Erwachsene in der Europäischen Union eine vollständige Impfung erhalten. Das ist ein Anteil von 70 % der erwachsenen Bevölkerung. In Deutschland irritieren allerdings zur Zeit die offiziellen Zahlen. Es verdichten sich die Hinweise, dass rund fünf Millionen mehr Menschen gegen Corona geimpft sein könnten, als offiziell gemeldet. Nachdem bereits das RKI einen solchen Report veröffentlicht hat, stützt nun auch eine repräsentative Befragung von Infratest dimap in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung diese Vermutung. Das RKI hatte vor wenigen Tagen selbst von einer Differenz zwischen offiziellen Meldezahlen und Umfrageangaben bei der Impfquote der unter 60-Jährigen berichtet. Es veröffentlichte eine Umfrage, in der sogar 79 Prozent der 18- bis 59-Jährigen angaben, erstgeimpft zu sein. Dies wären 20 Prozentpunkte mehr, als das Impfquotenmonitoring zum selben Zeitpunkt auswies.
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