Im Zuge der Pandemiemaßnahmen wurde lange über eine zu erwartende Pleitewelle spekuliert. Monatelang war die Insolvenzantragspflicht für Unternehmen aufgrund der Corona-Krise ausgesetzt worden. Seit Mai sind zahlungsunfähige und überschuldete Firmen wieder verpflichtet, Insolvenz anzumelden – doch die befürchtete Pleitewelle deutscher Unternehmen bleibt offenbar aus.
Dafür ist die Zahl der Verbraucherinsolvenzen im ersten Quartal 2021 sprunghaft angestiegen. Und das nach einem Abwärtstrend, der zuvor rund zehn Jahre angedauert hat. Die Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel nannte dem Handelsblatt die Zahl von bis zu 110.000 erwarteten Privatinsolvenzen in diesem Jahr, was eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr bedeuten würde. Im ersten Quartal betrug der Anstieg bereits 56 %. Das Statistische Bundesamt bestätigt die Tendenz.
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