Die US-Ölindustrie will gegen den Plan von Präsident Joe Biden, dass die Regierung nur noch Elektrofahrzeuge oder umweltfreundliche Alternativen kauft, vorgehen und sucht den Schulterschluss zu Maisfarmern und der Biotreibstoff-Herstellern, das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Der Annäherungsversuch der Ölindustrie zeigt wie beunruhigt der Wirtschaftszweig durch die Pläne Bidens ist. Obwohl sich Ölindustrie und Biotreibstoff-Produzenten im Kampf um Amerikas Gastanks befinden, verbindet sie dennoch das Bedürfnis, die Zukunft des Verbrennungsmotors zu sichern. Mit der Amtseinführung sinkt der Einfluss der Ölindustrie im Vergleich zur Präsidentschaft Trump. Der amerikanische Agrargürtel ist weiterhin eine einflussreiche politische Größe.
Die Vereinigung der amerikanischen Kraftstoff- und Petrochemie-Hersteller (AFPM), bestätigte, dass Kontaktanfragen an Vertretungen der Mais und Biotreibstoff-Hersteller, auf nationaler und bundesstaatlicher Ebene getätigt wurden. Mit den Anfragen sucht die AFPM Unterstützung für eine Politik, die die Kohlenstoffintensität von Kraftstoffen für den Verkehr verringern und die Bemügungen um die Bereitstellung von Bundeszuschüssen für Elektrofahrzeuge blockieren würde.
Die Pläne, die Elektrofahrzeugpolitik zu ändern, stößt an verschiedenen Stellen auf heftigen Gegenwind. Kalifornien hat ein Verbot von Verbrennungsmotoren bis 2035 angekündigt. Andere Staaten erwägen ähnliche Maßnahmen. Am Donnerstag kündigte der Autohersteller General Motors an, bis dahin nur noch Elektrofahrzeuge zu produzieren.
Die Ölindustrie geht davon aus, dass die Kohlenstoffemissionen von Kraftstoff reduziert werden können, indem ein erhöhter Oktangehalt erforderlich wird, wodurch die Verbrennung von Benzin sauberer wird. Ethanol ist ein beliebter Oktanverstärker. Nach US-amerikanischen Standars, wird müssen Raffinerien derzeit Biokraftstoffe wie Ethanol in Kraftstoffe einmischen. Daher enthält das meiste in den USA verkaufte Benzin etwa zehn Prozen Ethanol und die Biokraftstoffindustrie setzt viel Anstrengung darin, dass dies weiter fortgesetzt wird.
Emily Skor, Vorsitzender der Biokraftstoffgruppe Growth Energy, gab bekannt, dass ihre Gruppe keine Pläne habe, mit der Ölindustrie zusammenzuarbeiten. „Es ist keine Überraschung, dass die Ölindustrie uns plötzlich umarmen möchte. Wir produzieren kohlenstoffarme Kraftstoffe. Das tun sie nicht“, sagte Skor gegenüber Reuters.