Die wirtschaftliche Aktivität in den weltweit über 5.000 Sonderwirtschaftszonen ist in diesem Frühjahr massiv eingebrochen. Dies geht aus dem aktuellen Free Zone World Economic Barometer (F-WEB) hervor, das seit zwei Jahren vierteljährlich vom IfW Kiel in Zusammenarbeit mit der World Free Zones Organization erhoben wird. Der Indexwert für die wirtschaftliche Stimmung ist seit Februar drastisch von +48 auf -20 gesunken – zum ersten Mal seit Erhebungsbeginn in den negativen Bereich. Auch der Erwartungswert für die kommenden drei Monate liegt erheblich niedriger als im Vorquartal. Dennoch lässt sich erster, vorsichtiger Optimismus in den asiatischen Sonderwirtschaftszonen erkennen.
„Infolge des massiven Einbruchs des Welthandels in der Corona-Krise ist hier ein wichtiger Wachstumsmotor in den Schwellenländern ins Stottern geraten“, sagt Saskia Mösle, die im IfW-Prognosezentrum zu Sonderwirtschaftszonen forscht. Sonderwirtschaftszonen werden seit einigen Jahren zunehmend vor allem in den Entwicklungs- und Schwellenländern betrieben, um ausländische Direktinvestitionen anzuziehen, von der Globalisierung zu profitieren und die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. In ihnen gelten besonders günstige rechtliche und steuerliche Bedingungen, und sie sind vor allem auf den internationalen Handel ausgerichtet. „Die Bedingungen in Sonderwirtschaftszonen haben das Ziel, wirtschaftliche Aktivitäten zu fördern und zu erleichtern“, so Mösle weiter, „aktuell wird die wirtschaftliche Lage in den Sonderwirtschaftszonen allerdings schlechter beurteilt als in den Sitzländern insgesamt“.
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