Der chinesische Staatskonzern Cosco beabsichtigt, Piräus zum führenden Umschlagplatz für den Asien-Handel und für Kreuzfahrten zu machen. Der Umschlag des Hafens hat sich in der Krise bislang nicht verringert und soll sogar verdoppelt werden.
In den ersten drei Monaten des Jahres ist der Umschlag noch gewachsen und im April und Mai stabil auf dem Vorjahresniveau geblieben. Seit 2019 ist Piräus der größte Containerhafen im Mittelmeer: Mit 5,65 Millionen TEU (Äquivalent eines 20-Fuß-Containers) hat er Valencia mit 5,44 TEU knapp übertroffen.
In einigen Jahren schon könnte Piräus der viertgrößte Hafen Europas sein, hinter Rotterdam, Antwerpen und Hamburg, denn die bereits bestehende Kapazität von 7,2 Millionen TEU wird zur Zeit nicht voll genutzt. Langfristig soll sie sogar auf 10 Millionen TEU ausgebaut werden.
Cosco investiert trotz der Corona-Pandemie 300 Millionen in den Ausbau des Drehkreuzes. Die Anlagen des Auto-Umschlages sowie für die Container werden erheblich erweitert. Mehrere 5-Sterne-Hotels und ein Shopping-Center sollen für die großen Kreuzfahrtschiffe entstehen. Bis zu 390 Meter lange Passagierschiffe sollen dann an einer neuen Pier festmachen können.
Letztes Jahr machte die Hafengesellschaft PPA, die zu 51 Prozent der chinesischen Firma Cosco gehört, 150 Millionen Euro Umsatz und einen Gewinn von 35,4 Millionen. Das spült dem griechischen Staatshaushalt 5,4 Millionen Euro Steuern in die Kasse. Cosco pachtete den Hafen 2008 und kurbelte den Umschlag mächtig an. 2016 verkaufte die konservative Regierung Griechenlands die Mehrheit der Hafengesellschaft an die Chinesen. Bis 2021 werden es 67 Prozent, das ist bereits abgemacht und das Geld auf einem Sperrkonto eingereicht.
Der Hafen in der Nähe des Suez-Kanals ist gut zu erreichen für die Schiffe aus Asien. Hier in Piräus werden die Container auf die Eisenbahn nach Mittel- und Osteuropa verladen oder weiter verschifft. Für Chinas Projekt der „Neuen Seidenstraße“, die Eroberung europäischer Märkte, ist er somit von herausragender Bedeutung.
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