Nach einer kleinen Erholung vom historischen Tiefstand vor vier Wochen drückten nun schlechte Nachrichten aus China den Ölpreis wieder nach unten.
Das Argument, dass es schlimmer nicht mehr werden könne, war Ende April gar nicht so abwegig. Lagen doch die Preise für das Barrel der Sorte Brent bei nur noch rund 20 Dollar und von einigen Futures waren sie sogar im Minus. Danach erholten sich die Preise und stiegen wieder auf etwa 35 Dollar. Zwar sah die Tendenz leicht positiv aus, aber damit ist Rohöl immer noch weit entfernt vom Vorkrisen-Niveau, und man darf angesichts der Überproduktion und schlechten Wirtschaftsprognosen skeptisch bleiben.
Zum Ende der Woche verlor Rohöl wieder um durchschnittlich sechs Prozent. Brent wurde in Europa mit nur noch 34, das amerikanische Western Texas Intermediate (WTI) mit 31 Dollar gehandelt. Ursache waren Nachrichten aus China und erneute Verunsicherung über das Verhältnis der USA zu China.
Der Regierungschef Chinas sprach von „großen Unsicherheiten“, die durch die Corona-Krise ausgelöst worden seien. Erstmalig gab die Regierung kein Wachstumsziel aus. China sehe sich Faktoren gegenüber, „die schwer vorherzusagen sind,“ zitiert das Handelsblatt Le Keqiang. Das China seine Kontrollen über Hongkong verstärken will, ist außerdem nicht gerade beruhigend. Auch die anhaltenden Spannungen zwischen China und den USA geben Anlass zur Sorge. Die Vorwürfe Donald Trumps über Chinas Vorgehen in der Corona-Krise belasten das Handelsabkommen.
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