Letzte Woche wurde bekannt, dass die Lufthansa den Bund um neun Milliarden Euro als Krisenhilfe anpumpen will. Die SPD fordert dafür eine Unternehmensbeteiligung von bis zu 25 Prozent und mehr Steuerehrlichkeit.
In den Verhandlungen um eine staatliche Rettung der Lufthansa forderten einige Politiker mehr Transparenz von der Lufthansa. Der Konzern legte nun eine Liste von Tochtergesellschaften vor, die ihre Unternehmenssitze in sogenannten Steueroasen haben. Sie sind u.a. in Panama, Guam, auf den Cayman und Virgin-Islands angemeldet. Dort würden „selbstverständlich die nationalen und internationalen Rechts- und Steuervorschriften beachtet,“ erklärte die Lufthansa laut einer Meldung der dpa-AFX. Die Niederlassungen hätten alle operative Aufgaben, sind aber in Ländern angemeldet, die auf der EU-Liste der nicht kooperativen Länder und Gebiete für Steuerzwecke geführt werden.
Norbert Walter-Borjans forderte „klare Bedingungen für ein Engagement der öffentlichen Hand“. Niederlassungen, die nur wegen „steuertaktischen Gründen“ ins Ausland verlegt würden, seien nicht akzeptabel, sagte der SPD-Chef. Außerdem müsse der Staat mitreden können. Die Arbeitsplätze müssten gesichert und auf die Ausschüttung der Dividende verzichtet werden. Michael Theurer, FDP, äußerte sich kritisch zu einer Staatsbeteiligung.
Die Lufthansa machte 2019 einen Gewinn von 2 Milliarden Euro bei einem Umsatz von 36,4 Milliarden Euro, berichtete der ‚aerotelegraph‘.
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