Etwa zehn Jahre ist es her, als sich die Niedrigzinsphase entwickelte. Seitdem haben die privaten Haushalte 648 Milliarden Euro Zinsen eingebüßt – bei Einlagen, Rentenpapieren und Versicherungen. Darauf weist die DZ Bank hin. Bei Krediten sparten die Privathaushalte dagegen lediglich 290 Milliarden Euro Zinsen ein. Somit summieren sich die Netto-Zinseinbußen auf 358 Milliarden Euro.
Die nominale Durchschnittsverzinsung ist seit 2017 nicht mehr hoch genug, um die Inflation auszugleichen. Der negative Realzins in Höhe von einem Prozent wird in diesem Jahr dafür sorgen, dass das verzinsliche Geldvermögen 47 Milliarden Euro an Wert verliert, prognostiziert die DZ Bank.
Sie bilanziert nüchtern: Die Hoffnungen auf eine Trendwende, die im vergangenen Jahr aufkamen, haben sich zerstreut. Ein Ende der Niedrigzinsphase ist nicht in Sicht. Die Zinseinbußen der Privathaushalte nehmen weiter zu, die Zinsen dürften wiederholt nicht hoch genug für den Inflationsausgleich sein. Das wäre das vierte Jahr in Serie mit einem negativen Realzins.
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