Google wird voraussichtlich am Mittwoch von der Europäischen Union eine Geldbuße in Höhe von 4,3 Milliarden Euro erhalten, was einen neuen Rekord für Kartellstrafen darstellt. Wenn sich Brüssel jedoch dazu entscheidet, das volle Ausmaß seiner Befugnisse zu nutzen, könnte Google zehn Prozent seines weltweiten Umsatzes oder rund 9,8 Milliarden Euro als Strafe zahlen müssen.
Die Anschuldigungen zielen auf einen Kernbereich von Googles Geschäftsstrategie in den letzten zehn Jahren ab. Das Unternehmen soll Einschränkungen im Android-Betriebssystem vorgenommen haben, die Googles Dominanz als Online-Suchmaschine gefestigt haben soll. Außerdem soll verhindert worden sein, dass Hersteller andere Mobilgeräte mit konkurrierenden Betriebssystemen verkaufen.
„Ein wettbewerbsfähiger mobiler Internetsektor wird für Verbraucher und Unternehmen in Europa immer wichtiger. Auf der Grundlage unserer bisherigen Untersuchungen sind wir der Ansicht, dass das Verhalten von Google den Verbrauchern eine größere Auswahl an mobilen Apps und Diensten vorenthält und Innovationen anderer Unternehmen entgegen den EU-Wettbewerbsvorschriften entgegensteht. Diese Regeln gelten für alle in Europa tätigen Unternehmen“, hieß es bereits 2016 von der europäischen Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.
Bild: depositphotos.com/wolterke