Am Freitagabend endet mit dem Flug AB6210 aus München die leidvolle Geschichte von Air Berlin, bei der es letztendlich nur Verlierer gibt. 8.000 Mitarbeiter verlieren ihren Job. Hunderttausende Kunden verlieren Geld, weil sie ihre Flugtickets und Reisen bereits bezahlt haben. Vor die Wand geflogen wurde die Airline von Managern, die es über Jahre nicht geschafft haben, ein funktionierendes Geschäftsmodell zu entwickeln. Sich mit Übernahmen verhoben haben. Die Millionen verdient haben und sich jetzt gegenseitig die Schuld zuschieben. Versagt hat zum Schluss die Politik, weil sie keine faire Transfergesellschaft auf den Weg gebracht hat.
Die Chronologie einer Fluggesellschaft, die es nie wirklich geschafft hat, erfolgreich zu sein:
1978: Gründung als Chartergesellschaft.
1979: Erstflug Berlin-Tegel nach Mallorca.
1991: LTU-Manager Hunold übernimmt die Mehrheit
1992: Mittlerweile 15 Flüge pro Tag
1998: Einstieg ins Linienfluggeschäft
2004: Teilübernahme von Niki.
2006: Börsengang
2006: Übernahme der Fluggesellschaft dba
2007: Übernahme des Ferienfliegers LTU.
2008: Air Berlin macht Verluste. Hartes Sparprogramm folgt
2008: Übernahme des Ferienfliegers Condor scheitert
2011: Hunold verlässt den Konzern. Hartmut Mehdorn kommt.
2011: Noch ein Sparprogramm. 18 Maschinen werden verkauft
2012: Etihad springt mit Millionen ein. Ein neues Sparprogramm folgt
2013: Prock-Schauer kommt als Chef. Weiteres Sparprogramm folgt
2013: Zehn Prozent aller Mitarbeiter werden rausgeschmissen, Flieger verkauft
2015: Pichler kommt als Chef. Air Berlin schreibt Rekordverluste
2016: Überlebenskampf geht in die heiße Phase. Lufthansa soll Teile übernehmen.
2016: Erneuter Umbau und Streichung von bis zu 1200 Arbeitsplätzen
2017: Winkelmann kommt als Chef. Lufthansa will Teile übernehmen, wenn Etihad die Schulden von Air Berlin übernimmt.
15. August 2017: Etihad zieht die Reißleine und stellt alle Unterstützungen ein. Air Berlin meldet Insolvenz an.
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