Die Zerschlagung der Pleiteairline Air Berlin kommt offenbar schneller voran als erwartet. Angeblich hat die Deutsche Lufthansa seit Monaten Pläne zur Übernahme von Teilen von Air Berlin in der Schublade liegen. Am Freitag sollen dann die ersten Gespräche beginnen und zügig zu Ende gebracht werden, so Lufthansa Chef Spohr. Lufthansa will Medienberichten zufolge 90 der 140 Maschinen übernehmen. Diese sollen unter der Marke Eurowings fliegen. Was mit dem Rest passieren soll, ist noch unklar. Darüber hinaus sei zu klären, wie die Strecken und die Mitarbeiter in den Lufthansa Konzern integriert werden können. Einen Bieterwettbewerb könnte es um die Tochter Niki geben. Neben der Lufthansa haben auch andere Airlines Interesse an der Airline mit Sitz in Wien, die rund 20 Flugzeuge in Eigenregie betreibt.
Mit den Erlösen aus den Verkäufen soll der Kredit zurückgezahlt werden, den die Bundesregierung in einer Nacht- und Nebelaktion durch eine Bürgschaft abgesichert hatte. Air Berlin hatte am Dienstag Insolvenz angemeldet, nachdem der Partner Etihad Airways kein frisches Geld nachgeschossen hatte. Air Berlin schreibt seit Jahren Verluste und sitzt auf einem Schuldenberg von 2,1 Milliarden Euro. Wie viele Arbeitsplätze durch die Verkäufe gerettet werden können, ist nicht klar. Air Berlin-Chef Winkelmann kündigte allerdings schon einmal an, dass nicht alle Jobs erhalten werden können.
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