Im VW-Dieselskandal gerät der ehemalige Chef Martin Winterkorn massiv unter Druck. Angeblich wusste er lange vor Bekanntwerden des Skandals von den Manipulationen. Ein VW-Abgasspezialist habe Winterkorn zwei Monate vorher die Betrugssoftware erklärt, berichtet die Bild am Sonntag. Damals habe der jetzige Kronzeuge auch das Gefühl gehabt, dass Winterkorn davon nicht zum ersten Mal gehört habe. Zudem habe Winterkorn gefragt, ob diese Software auch bei BMW eingesetzt werde. Bislang hält der VW-Konzern daran fest, dass die Führungsspitze erst unmittelbar vor Bekanntwerden des Skandals in den USA davon wusste. Volkswagen hat weltweit elf Millionen Fahrzeuge manipuliert. Aufgeflogen war der Betrug in den USA.
Dazu WTV-Chefredakteur Thomas Schwarzer: „Für mich ist ganz klar, dass Martin Winterkorn von den Manipulationen wusste. Es ist nahezu unmöglich, kriminelle Energie in dem Ausmaß freizusetzen, ohne das der oberste Chef davon etwas mitbekommt. Ich hoffe, die US-Behörden drehen alles um und verhängen entsprechende Strafen. Auch gegen Winterkorn. Der VW-Skandal ist beispiellos. Über Jahre Millionen von Kunden zu betrügen und Autos zu manipulieren, ist unfassbar. Aber VW ist schon immer ein Sumpf aus Korruption, Skandalen und Manipulationen, der trockengelegt werden muss. Dazu gehören Management, Gewerkschaften und Politiker.“
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