Griechenland ist gerettet. Wow. Wieder einmal. Athen bekommt 8,5 Milliarden Euro. Das Geld wird zeitnah überwiesen. Bezahlt werden damit die alten Schulden. Was übrig bleibt, fließt in den eigenen Haushalt. Am Donnerstagabend wurden die neuen Hilfsmaßnahmen beschlossen. Von den EU-Finanzministern und dem Internationalen Währungsfonds. Die Griechenland-Bombe wurde damit erneut entschärft. Was auch nicht anders zu erwarten war.
Dennoch ist es eine Mogelpackung. Denn der IWF bekennt sich dazu, Griechenland weiter helfen zu wollen. Nur Geld kommt vom IWF noch nicht. Kein einziger Dollar. Die Zusage zu weiteren Zahlungen hat der IWF nämlich an eine Bedingung geknüpft. An die Bereitschaft der Europäer, die Schuldenlast der Griechen zu mindern.
Denn der Knackpunkt ist weiterhin: Wird Griechenland jemals in der Lage sein, seine Schulden zurückzuzahlen? Der IWF sagt Nein, viele EU-Finanzminister auch, Finanzminister Schäuble sagt Ja. Zumindest offiziell. Denn bald wird in Deutschland gewählt. Das ist wichtig für ihn. Würde er Schuldenerleichterungen oder sogar einem Schuldenschnitt zustimmen, könnte ihn das im September Punkte kosten. Er möchte als starker Mann in den Ring der Bundestagswahl steigen. Und nicht als weicher Mann, der den Griechen geholfen hat.
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