Der chinesische Staatschef hat einen ambitionierten Langzeitplan ausgearbeitet, der sich einzig und allein auf den Sport – und hierbei speziell auf den Fußball – bezieht. Dieses Konzept sieht vor, dass dieser höchstpersönlich aus dem Reich der Mitte eine große, einflussreiche Fußballnation machen will. Die chinesische Fußballnationalmannschaft soll beispielsweise zur Weltmeisterschaft 2040 um den Titel spielen, die Jugendförderung soll angekurbelt und eine Fankultur etabliert werden.
Um all diese Vorhaben realisieren zu können, bedarf es an immensen Geldsummen, die in die verschiedenen Bereiche zielführend investiert werden, um bestimmte Projekte umsetzen zu können. Ein Anfang ist gemacht: Nicht umsonst wurden zuletzt immer mehr Informationen publik, wonach die erste chinesische Liga, die Chinese Super League, und die darin befindlichen Vereine enorm in neue Spieler investieren. Einer Statistik zufolge landet die Deutsche Bundesliga auf dem vierten Platz wenn es um die Gesamtsumme geht, die in der Transferperiode Winter 2016 ausgegeben wurde (52 Millionen Euro). Dies wird auch noch von der italienischen Serie A (87 Millionen Euro) und der englischen Premier League (253 Millionen Euro) getoppt. Erstmals konnte sich im vergangenen Jahr im angegebenen Vergleichszeitraum die chinesische Super League den ersten Platz sichern, indem sie sage und schreibe 336 Millionen Euro für Neuzugänge locker machte.
Bewundernswert erscheint hierbei vor allem die Entwicklung, die die Liga in den vergangenen Jahren vollzogen hat. Waren es 2011 gerade einmal 20 Millionen Euro im Winterzeitraum, konnte bereits 2015 die dreistellige Millionenmarke geknackt werden (116 Mio. Euro). Dies enorme Schritte und die imposante Entwicklung bis zum Topwert 2016 sind unter anderem auf den Staatsplan Xi Jinpings zurückzuführen. Hinzu kommt ein solides Wirtschaftswachstum. Jedoch gibt es auch ausländische Investoren und Vereine, die in dieser Entwicklung durchaus Potenzial und Chancen sehen.
Zu diesen Investoren gehört auch der spanische FC Barcelona, seines Namens einer der erfolgreichsten Vereine der internationalen Ligalandschaft. Präsident Josep Maria Bartomeu hat vor kurzer Zeit angekündigt, vier Millionen Euro in China zu investieren, um mit den monetären Mitteln eine Fußballschule aufzubauen von der beide Vertragspartner profitieren. Talentförderung und Nachwuchsaufbau stehen hier im Mittelpunkt. Auch andere europäische Vereine erkennen das Potenzial und haben beispielsweise große Fanshops in Peking und Shanghai eingerichtet, da der europäische Fußball in China zunehmend populär wird. Zu diesen Vereinen zählt neben dem FC Bayern München auch der VfL Wolfsburg, Real Madrid aus Spanien und Manchester City sowie Manchester United aus England.
Im Umkehrschluss gibt es jedoch auch zahlreiche chinesische Investoren, die die Chancen im europäischen Fußball nutzen wollen und tatkräftig mit Finanzmitteln Einfluss nehmen. Thomas Röttgermann, seinerseits Manager beim VfL Wolfsburg, erklärt in einem Gespräch, dass 16 Prozent der gesamten Vereinssponsoringgelder bereits aus dem Ausland kommen – hierbei vor allem aus China.
Es wird sich zeigen, wie gut sich der Plan von Xi Jinping mittelfristig umsetzen lässt und welche weiteren Investoren auf den Zug aufsteigen, der in Richtung Weltmeisterschaft 2040 für China fährt.
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