Am 23. April wählte die AfD den nationalkonservativen Pateivize Alexander Gauland und die wirtschaftsliberale Alice Weidel zu ihren Spitzenkandidaten für die Bundeswahl. Nun berichtet die NZZ, Weidel zahle ihre Steuern gar nicht auf gut deutscher AfD-Heimatscholle, sondern in der Schweiz. Sehr verständlich, denn wer würde nicht bevorzugen, nur 21,8 Prozent Abgaben und Steuern in der Schweiz zu bezahlen, statt die 49,4 Prozent, die Alleinstehende in Deutschland abzugeben haben. In der Schweiz kommen Alleinstehende mit 10,0 Prozent Einkommensteuer fast um die Hälfte günstiger weg, als in Deutschland, wo 19,9 Prozent an den Fiskus gehen.
Weidel selbst findet die öffentliche Empörung unverständlich. Ihre Lebenspartnerin lebe mit den gemeinsamen Kindern im Schweizer Biel, während sie selbst in Überlingen auf der deutschen Seite des Bodensees ihren Wohnsitz habe. Natürlich verbringe sie, wie jedes berufstätige Elternteil, so viel Zeit wie möglich mit ihrer Familie, sagt sie und betont, daran sei nichts zu kritisieren. Urs Stauffer, Steuerverwalter in Biel dazu: „Man kann davon ausgehen, dass alle steuerlichen Aspekte, die mit einer Anmeldung in Biel verbunden sind, abgedeckt sind.“
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