Monsanto – dieser Name steht für Patente auf genmanipulierte Getreide, Gemüse und Baumwolle. Er steht für glyphosatverseuchte Monokultur-Agrarwüsten, Knebelverträge mit Landwirten und Selbstmorde indischer Baumwollfarmer, dubiose Geldflüsse in die Taschen von Kontrolleuren und Gesetzesmachern – kurz, erscheint dieser Konzern in den Medien, dann eher mit einem Pferdefuß als einen Heiligenschein. Nun soll Monsanto unter das Dach des deutschen Bayer Konzerns schlüpfen. Die Rheinländer wollen 66 Milliarden Dollar dafür hinlegen. Schließlich kauft auch die Konkurrenz fleißig ein. Der Schweizer Saatgutkonzern Syngenta wird vom staatlichen chinesischen Chem China aufgekauft und in den USA fusionieren die Chemieriesen Dow Chemical und Dupont. So werden aus den sechs führenden Agrochemiekonzernen der Welt plötzlich nur noch drei, die ab jetzt darum kämpfen zu bestimmen, was auf den Äckern rund um den Globus wächst. Dass dagegen nun Landwirte, Imker, Gewerkschafter, Politiker, Globalisierungsgegner, Umweltschützer, Bienenzüchter und nicht zuletzt besorgte Aktionäre Sturm laufen, verwundert also nicht. Heute demonstrieren Hunderte auf dem Platz der Vereinten Nationen in Bonn.
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