Sieben Milliarden Euro hatte der neue Suezkanal gekostet. Im August 2015 wurde er feierlich eingeweiht. Er war der Hoffnungsträger für die gebeutelte ägyptische Wirtschaft.
Doch ein Jahr danach ist vom erhofften Geldregen wenig zu sehen. Die Zahlen entwickeln sich nicht in die gewünschte Richtung. 2015 nahm Ägypten sogar 290 Millionen Dollar weniger als im Jahr zuvor durch Kanalzölle ein, obwohl mehr Schiffe den Kanal durchfuhren. Ein Grund für den Einnahmen-Rückgang sind auch Wechselkursverluste, z.B. beim britischen Pfund. Im Schnitt zahlt ein Schiff knapp 300.000 Dollar für eine Durchfahrt.
Um diese hohen Kosten zu umschiffen, bevorzugen viele Reedereien nun auch Panama für die Route von Asien an die Ostküste der USA. Nicht zuletzt macht auch der niedrige Ölpreis den längeren Weg um das Kap der Guten Hoffnung attraktiver.
Ägypten hätte mehr Einnahmen bitter nötig. Eine tiefe Wirtschaftskrise erschüttert das Land. Nach Anschlägen und dem Bombenattentat auf einen Ferienflieger Ende Oktober ist zudem ein großer Teil des wichtigen Tourismussektors weggebrochen. Das Land braucht dringend Devisen für Zahlungen am Weltmarkt.
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